Beitrag

Erhaltungsmanagement von Brücken im Bundes-
fernstraßennetz

Erfahren Sie, wie Digitale Zwillinge das Erhaltungsmanagement vereinfachen können – von Inbetriebnahme bis Rückbau.

Das klassische reaktive Erhaltungsmanagement ist eine über Jahrzehnte gewachsene und verbesserte Disziplin unterschiedlichster Prozesse. Inwiefern kann die Bauwerksprüfung vom Digitalen Zwilling profitieren? Welche Vorteile hat das Konzept Digitaler Zwilling von der Integration der Ergebnisse der Bauwerksprüfungen? Lernen Sie hier die Vielzahl der Akteur:innen kennen, die von dieser neuen Methode im Zuge der Digitalisierung des Bauwesens profitieren.

Zusammenfassung des Themas

Erhaltungsmanagement im Bundesfernstraßennetz

Das Erhaltungsmanagement im Bundesfernstraßennetz setzt sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Prozessen zusammen und regelt zusammengefasst die gesamte Erhaltung der bundesweiten Bauwerke ab Inbetriebnahme bis hin zum Rückbau. Primäres Ziel des Erhaltungsmanagements ist das Nachkommen der gesetzlichen Verpflichtung zur Sicherstellung der Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit aller Anlagen sowie das Schaffen einer größtmöglichen Verfügbarkeit für die Nutzer:innen.

Die Bundesrepublik Deutschland besitzt in diesem Kontext ein sehr gutes, aufeinander abgestimmtes und mit entsprechenden nationalen Regelwerken und Richtlinien abgesichertes Erhaltungsmanagement für Infrastrukturbauwerke im Bundesfernstraßennetz. Alle 6 Jahre werden sämtliche Schäden am Bauwerk sowie der endgültige Bauwerkszustand über intensive Bauwerksprüfungen erfasst und für die weitere bundesweite Erhaltungsplanung genutzt. Zusätzlich erfolgen ebenfalls alle 6 Jahre, allerdings mit Versatz von 3 Jahren, weitere einfache Prüfungen des Bauwerks sowie bei Bedarf Sonderprüfungen. Neben der visuellen Beurteilung des Bauwerks durch die Bauwerksprüfung erfolgt eine Einstufung in den Traglastindex anhand möglicher Nachrechnungen oder Gegebenheiten des Bauwerks. Somit hat zusätzlich zum visuellen auch der rechnerische Zustand der Bauwerke einen Einfluss auf die Erhaltungsplanung des Bestands.

Das altersabhängig reaktive Erhaltungsmanagement wird in diesem Kapitel samt seiner Akteure, Prozesse, Regelwerke und Richtlinien erklärt. Es bildet im Rahmen dieses Dokuments die Grundlage für das Verständnis der Integration von Digitalen Zwillingen (und deren Mehrwert) in den Erhalt von Brücken der Bundesfernstraßen.

Erhaltungsmanagement in Deutschland: Anlagenbestand zum Stand 2021 und Aufgaben [Bast, 2021; Bast-Symposium, 2021]

Ein Digitaler Zwilling ist als Werkzeug und Methode zu verstehen, welches / welche einerseits das zukünftige Erhaltungsmanagement für die Anwender:innen erleichtern soll, indem eine vollständige Informationsbasis an instandhaltungsrelevanten Bauwerksinformationen direkt im Modell vorliegt, und andererseits stets den aktuellen Zustand des Bauwerks über die Aggregation von Informationen aus Echtzeitmessdaten wiedergibt, um somit eine objektive, realistische und aktuelle Zustandsbewertung durchführen zu können. Akteure des Erhaltungsmanagements profitieren durch umfangreichere und qualitativ hochwertigere Informationen vom Digitalen Zwilling und können diese vorausschauend für eine effizientere Erhaltungsplanung des Infrastrukturbestands verwenden.

Das Kapitel stellt ebenfalls die Grenzen des heutigen Erhaltungsmanagements auf unterschiedlichen Ebenen vor – darauf aufbauend wird der Mehrwert des Digitalen Zwillings deutlich: Nutzungsdauer und Nachhaltigkeit der Bauwerke werden sich positiv beeinflussen lassen. 

Der Einsatz von Digitalen Zwillingen wird zwangsläufig zu einer Änderung bei aktuellen Akteuren, in Prozessen, Regelwerken und Richtlinien führen. Die Umsetzung Digitaler Zwillinge einzelner Bauwerke ist der erste Schritt in Richtung Digitale Zwillinge eines Streckennetzes, welche zusätzlich eine Vernetzung untereinander aufweisen.

Expertenvideo

Einbindung von Schäden im Digitalen Zwilling

Bauwerke werden im Rahmen einer visuellen Bauwerksprüfung alle 3-6 Jahre inspiziert und auf Schäden untersucht. Wie ist das aktuelle Vorgehen der Schadensdokumentation und welche Informationen liegen zu den Schäden vor? Welche Vorteile bietet die Integration der Informationen in einem Digitalen Zwilling? Wie ist die Integration in smartBRIDGE Hamburg realisiert worden? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im folgenden Video.

Laden Sie sich hier den Beitrag "Digitaler Zwilling von Brücken" herunter