Beitrag

Bauwerksprüfung: Die integrale und visuelle Bewertungsbasis

Erfahren Sie, wie der Digitale Zwilling die Bauwerksprüfung unterstützen kann.

Die Bauwerksprüfung, geregelt nach der DIN 1076 und weiter ausgeführt für Ingenieurbauwerke in der RI-EBWPRÜF, findet regulär mindestens alle 3 Jahre in unterschiedlicher Tiefe statt. Sie erfasst den visuellen Zustand der einzelnen Bauteile sowie des gesamten Bauwerks. Entdecken Sie, welche Vorteile die Integration der Bauwerksprüfung in den Digitalen Zwilling generiert und wie die Bauwerksprüfer:innen vom Digitalen Zwilling profitieren können.

Zusammenfassung des Themas

Bauwerksprüfung: Die integrale und visuelle Bewertungsbasis

Die Bauwerksprüfung, geregelt nach der DIN 1076 und weiter ausgeführt für Ingenieurbauwerke in der RI-EBWPRÜF, findet regulär mindestens alle 3 Jahre in unterschiedlichen Arten statt. Sie erfasst den visuellen Zustand der einzelnen Bauteile sowie des gesamten Bauwerks. Geschulte Bauwerksprüfer:innen inspizieren zusammen mit einem Prüftrupp bei der Hauptprüfung das Bauwerk handnah, dokumentieren sämtliche Schäden sowie Mängel und verorten diese teils noch händisch auf Bauwerksplänen.

Auf Grundlage eines stetig wachsenden Schadenskatalogs werden alle Schäden bzw. Mängel nach ihrem Sicherheitsrisiko bezüglich Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit sowie Schadensschwere beurteilt. Darauf aufbauend berechnet ein bundesweit einheitlicher Algorithmus anhand aller vorhanden Schäden und Mängel den Zustand der einzelnen Bauteile und vergibt eine Zustandsnote, die im Bereich von 1,0 bis 4,0 liegt. Die Zustände der einzelnen Bauteile folgen einem Aggregationsprozess und bilden schlussendlich den Zustand des gesamten Bauwerks. Die Dokumentation der Bauwerksprüfung findet bislang in der Informationsdatenbank SIB-Bauwerke statt.
Neben dem Traglastindex, der mit einem Vergleich zwischen Ziellastniveau und aktueller Brückentragfähigkeit die tatsächlichen Defizite der Tragfähigkeit darstellt – aber weitestgehend unabhängig vom visuellen Zustand vergeben wird –, ist die Zustandsnote des Bauwerks eine der wichtigsten Kennzahlen für die Erhaltungsplanung des gesamten Brückenbestands der Bundesfernstraßen.

Genaue Abläufe, Akteure und Prozesse zur Zustandsbewertung sowie Richtlinien der Bauwerksprüfung werden im ersten Teil dieses Kapitels detailliert vorgestellt. Anschließend werden die aktuellen Defizite aus Sicht der Autor:innen hervorgehoben. Die Bauwerksprüfung bildet durch normative Vorgaben und ihre große Bedeutung in der Erhaltungsplanung neben dem Bauwerksmonitoring und der Bauwerksdiagnostik eine von drei fundamentalen Informationsquellen im Digitalen Zwilling, um den aktuellen Zustand des Bauwerks wiedergeben zu können. Neben den Zustandsinformationen sind besonders die Angaben zu Schäden und deren Verortung in einem 3D-Modell ein großer Vorteil gegenüber dem bisherigen Vorgehen mittels Bestandsplänen.

Schadensbeispiele mit ausgeprägten Sicherheitskriterien S, V und D

Bauwerksprüfer:innen können sich im weiteren Verlauf der Nutzungsphase eines Bauwerks einfacher ein Bild des aktuellen Zustands der Brücke machen, die vorhandenen Schäden genauer identifizieren, verfolgen und zusätzliche Informationen aus Bauwerksmonitoring, Bauwerksdiagnostik sowie aggregierten Zustandsinformationen für eine objektivere Bewertung des Bauwerkszustands in Bauwerksprüfungen hinzuziehen.

Der zweite Teil des Kapitels diskutiert, wie die Bauwerksprüfung im Rahmen des Digitalen Zwillings zu verstehen ist, welche Veränderungen sich für die Prozesse ergeben werden und welche zukünftigen neuen Aufgaben in einer Bauwerksprüfung zu beachten sind – aber auch, welche Vorteile der Digitale Zwilling speziell für die Bauwerksprüfung bringt.

Expertenvideo

Einbindung von Schäden im Digitalen Zwilling

Bauwerke werden im Rahmen einer visuellen Bauwerksprüfung alle 3-6 Jahre inspiziert und auf Schäden untersucht. Wie ist das aktuelle Vorgehen der Schadensdokumentation und welche Informationen liegen zu den Schäden vor? Welche Vorteile bietet die Integration der Informationen in einem Digitalen Zwilling? Wie ist die Integration in smartBRIDGE Hamburg realisiert worden? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im folgenden Video.

Laden Sie sich hier den Beitrag "Digitaler Zwilling von Brücken" herunter